Das Übel von Hausarbeiten



Ich bin mir sicher jeder Student unter euch kennt das Übel von Hausarbeiten. Oder wie sie bei uns heißen: Projektarbeiten.


Geschrieben werden müssen im vierten Semester 20-30 Seiten (so ganz einig sind sich unsere Dozenten da nicht) über ein selbstgewähltes Thema. 
Neben der Theorie und den Handlungsempfehlungen, die auch schon die erste Projektarbeit im zweiten Semester enthalten musste, kommt diesmal noch eine wissenschaftliche Methode dazu. Darunter fallen z.B. Befragungen, Umfragen, Experteninterviews, vergleichende Analysen usw.


Wisst ihr eigentlich wie viel Aufwand es ist einen Experten für ein Interview zu finden, der nicht aus dem eigenen Unternehmen oder dem Lehrpersonal der Hochschule stammt? 
Letztendlich habe ich mich für einen Dozenten der Deutschen Presseakademie entschieden und Gott sei Dank erklärte sich dieser auch bereit. 

Als Experte qualifiziert ihn die Führungsrolle der digitalen Kommunikation in einem bekannten deutschen Touristikkonzern.


Klingt zu schön um wahr zu sein? 


Stimmt. Der zur Verfügung stehende Experte erklärt sich nur bereit, wenn ich ihm einen Fragenkatalog per E-Mail zukommen lasse. Für ein Telefoninterview sei leider keine Zeit.

Widerwillig erarbeite ich aus meinem Leitfaden konkrete Fragen und übersende diese.


Ich weiß, dass da eine Menge Kritik auf mich zukommen wird à la „Voraussetzung für die Legitimität ist das Erkennen von Gestik und Mimik im Interview“, also beginne ich mir Gedanken über Vorteile zu machen, die ein schriftlich geführtes Experteninterview mit sich bringt. Die Liste der Vorteile bleibt kurz.


Es dauert einige Zeit, bis ich die Antworten meines Experten übersendet bekomme. Brauchbar sind sie auf jeden Fall, doch wie binde ich sie ein?


Die Frage schwebt mir immer noch im Kopf, als ich mit der Theorie beginne. 

Immer wieder stelle ich Überschriften um, frage mich ob das alles überhaupt mit meinem Thema zusammen passt und dann kommt der Punkt, an dem ich am liebsten die bisherigen 10 Seiten löschen würde und einfach wieder von vorne beginnen möchte. 
Dafür bleibt keine Zeit mehr.


Stattdessen lese ich mir nochmal alles durch. 
Macht doch eigentlich soweit Alles Sinn. Also wird doch weiter geschrieben. 

Ich frage mich, ob ich mich gerade um Kopf und Kragen schreibe oder ob das alles noch soweit zum Thema gehört. 

Ein kurzer Blick auf die Seitenzahl – Ich muss mich kürzer fassen. 
 Also gehe ich noch einmal über den bereits geschriebenen Text und streiche was das Zeug hält.

Mittendrin höre ich auf. 

Ich öffne eine neue Word-Datei und tippe diese Zeilen. 


Jetzt muss ich aber weiter arbeiten! 


Falls ich neue Kenntnisse darüber erlange ob per E-Mail geführte Experteninterviews zulässig sind, werde ich den Bericht updaten. 
Und falls ihr mir bei der Frage helfen könnt, dann regt euch und lasst mir die Antwort auf irgendeine Weise zukommen.


Das nächste Mal lest ihr von mir, wenn ich wieder die Schnauze voll habe von meiner Projektarbeit, also wohl ziemlich bald. ;-)