Saint Patrick’s Day – Was, warum?



Heute ist ein Nationalfeiertag. Okay, vielleicht nicht in Deutschland. Aber dennoch, heute sitze ich mit grüner Bluse und grün lackierten Nägeln vor meinem Computer und freue mich auf ein Guinness am Abend. Es ist Saint Patrick’s Day. Der Tag an dem wir alle ein bisschen irisch werden.

Aber was feiern wir eigentlich am Saint Patrick’s Day? Das Leben des heiligen Patricks? Dessen Tod? Oder doch die Tatsache, dass er die Schlangen von der irischen Insel (nicht, dass es hier jemals Schlangen gegeben hätte) auf die englische vertrieben hat.

Doch beginnen wir vorne. Wer ist Saint Patrick überhaupt? 
Nein, er ist kein Kobold und ursprünglich nicht mal irisch.

Saint Patrick wurde vermutlich in einem britisch-römischen Dorf im heutigen England geboren. Sein ursprünglicher Name soll Maewyn Succat gewesen sein. Er war der Sohn des Ortspriesters und römischen Offiziers, der in der Provinz Britannia stationiert war. Er wurde dementsprechend katholisch erzogen, genoss aber die römische Bildung. In jungen Jahren, wahrscheinlich im Alter von 15 oder 16 wurde er dann von Sklavenjägern entführt und nach Irland gebracht. Dort musste er Schafe hüten. Nach sechs Jahren floh er, nachdem ihm ein Engel mit dem Namen Victoricus erschienen ist, der ihm sagte ein Schiff würde auf ihn warten.

Mit diesem Schiff ging es dann entweder nach England oder Frankreich. So ganz einig sind sich die Quellen da nicht. Unumstritten ist jedoch, dass er im heutigen Frankreich Mönch, Priester und anschließend sogar Bischof wurde. Dort nahm er auch seinen Namen Patricius (oder eben heute Patrick) an, bevor er wegen Hilferufen von irischen Stimmen (ja, die sind ihm auch im Traum erschienen) wieder zurück nach Irland ist, um die dortige Bevölkerung zu missionieren.

Auf der grünen Insel baute er dann Schulen, Klöster und Kirchen. In seinem Job als Missionar war er so erfolgreich, dass er bis zu seinem Tod, am 17. März, viele tausende Iren zum christlichen Glauben bekehrte. Ob er es jemals schaffte den König zu bekehren, für den er als Sklave arbeiten musste, wissen wir nicht. Fest steht jedoch, dass die Iren Saint Patrick heutzutage lieben und verehren.


Was hat es jetzt mit den Schlangen auf sich?

Ja, es stimmt in Irland gibt es keine (giftigen) Schlangen. Hat es dort allerdings auch nach der Eiszeit nie gegeben. Ebenso wenig wie in Neuseeland. Es wird davon ausgegangen, dass auch hier das Symbol der Schlange, wie so oft im christlichen Glauben, für die bösen Dämonen und den heidnischen Glauben steht, der aus dem Land und den Köpfen der Menschen vertrieben wurde.

Und warum ist das dreiblättrige Kleeblatt in Irland viel angesehener als das glückbringende vierblättrige?

Natürlich hat auch das wieder mit Saint Patrick zu tun. Der Missionar nutzte angeblich das Shamrock um die Dreifaltigkeit Gottes zu erklären. Auch wenn diese Art des Klees angeblich nur auf Irland wächst, hat sie es auch nach Skandinavien, in den Kaukasus und sogar bis nach Amerika geschafft. 
Aber pssst, nicht verraten!

Dann war da doch noch was mit dem Mantel und einem Weißdornbusch?

In dieser Geschichte fängt der Busch nicht an zu brennen und Gott spricht dadurch zu ihm, keine Sorge. Diese Legende geht davon aus, dass Saint Patrick direkt nach seiner Flucht aus der Sklaverei nach Frankreich zu seinem Onkel in Tours ist. Auf dem langen und beschwerlichen Weg dorthin musste er die Loire überqueren. Allerdings gab es weder eine Brücke, noch stand ein Boot bereit und deswegen verwendete er seinen Umhang als Floß. Als er auf der anderen Seite ankam, hängte er den Umhang zum Trocknen an einen Weißdornbusch, der im gleichen Moment sofort zu blühen begann und das mitten im Winter. Bis heute blüht im Loiretal der Weißdorn, weshalb Saint Patrick dort gleich zwei Festtage gewidmet wurden der 17. März und der 25. Dezember.

Tja, und das waren soweit alle hochspekulativen Informationen über den irischen Heiligen, um den sich so viele Mythen ranken und von dem man nicht weiß, ob er eine oder gar zwei Personen war.

Ach ja, im Übrigen ist heute auch Weltschlaftag, falls euch Guinness und Whiskey nicht so zusagen sollten, legt doch einfach ein Mittagsschläfchen ein.